Wir wollten schon immer mal nach Rom. Das gigantische Colosseum, der pompöse Petersdom und der bezaubernde Trevibrunnen lockten uns bereits seit Jahren. Ein Artikel übers Reisen mit Kindern setzte uns schließlich einen Floh ins Ohr: Mit einem drei bis sechs Monate alten Baby sind Städtereisen perfekt!
Und so buchten wir: Zehn Tage Rom mit unserer fünf Monate alten Tochter. Doch kann das wirklich gut gehen?, fragten wir uns. Wird Elena das Flugzeug zusammenbrüllen? Wie schläft sie in einer fremden Wohnung? Und können wir uns überhaupt auf die ewige Stadt einlassen?
Die erste Hürde stellte die An- und Abreise per Flugzeug dar. Doch wie sich herausstellte, war diese Sorge unbegründet. Ganz entspannt durften wir zuallererst an Bord, bekamen einen extra Sicherheitsgurt und eine Kinderschwimmweste für Elena. Bei Start und Landung wurde sie gestillt, sodass sie keine Probleme mit dem Druckausgleich hatte. Lediglich der späte Flug (zu ihrer normalen Schlafenszeit) machte unsere Süße etwas quengelig. Der Rückflug am Nachmittag war hingegen gar kein Problem und sie strahlte mit den Stewardessen um die Wette.
Statt uns den Luxus eines Hotelzimmers zu gönnen, entschieden wir uns für eine private Ferienwohnung über Airbnb. Elena schlummerte dort im gemeinsamen Schlafzimmer (im Kinderbett vom freundlichen Vermieter gestellt) und wir konnten uns abends entspannt im Wohnzimmer aufhalten. Zum Frühstück schlemmten wir frische Brötchen und köstlichen Cappuccino, während Elena fröhlich neben uns auf der Couch spielte.
Tagsüber erkundeten wir diese abwechslungsreiche Stadt – mit Elena im Tragetuch. So konnten wir ungehindert alle Passagen, Treppen und Kopfsteinpflaster passieren. In den Pausen verwandelten wir das Tuch in eine bequeme Decke, auf der Elena vergnügt im Sonnenschein badete. Dank der warmen Temperaturen konnte ich oft draußen stillen und wickeln (meist in süßen Parks auf einer etwas abgelegenen Bank). Zog es uns mittags in ein Restaurant, kam Elena auf den Schoß und wir aßen abwechselnd. Eine geeignete Wickelmöglichkeit ließ sich dort immer finden, im schlimmsten Fall mit Decke auf dem Boden. Elena hatte viel zu gucken und dank der kinderlieben Römer wurde ihr nie langweilig. Egal ob in der Metro, in Warteschlangen oder auch im Park, ständig wurde mit ihr gesprochen, gelacht oder gescherzt. Unser persönliches Highlight war ihre spontane Segnung von einer Nonne im Petersdom.
Reisen mit Baby funktioniert jedoch nicht ohne Einschränkungen. So haben wir Wert darauf gelegt, bereits nachmittags zu Hause zu sein, damit Elena zu ihrer gewohnten Zeit ins Bett kam. Tagsüber legten wir häufiger längere Pausen ein, alleine schon um unsere Süße zu stillen und zu wickeln. Die Zeit, um in Ruhe alles zu fotografieren, Stunden in einem Café zu verweilen oder längere Gespräche mit Einheimischen zu führen, fehlte dadurch leider. Der Tag wurde (nicht anders als zu Hause auch) hauptsächlich durch Elenas Bedürfnisse bestimmt.
Und doch können wir eine Städtereise mit Baby nur wärmstens empfehlen! Wir konnten zwar nicht mehr so spontan in den Tag hineinleben wie noch zu zweit, sondern haben diesen strukturiert, mehr Reisezeit eingeplant und Rücksicht auf Elena genommen. Dafür schenkte sie uns jedoch einmalige Begegnungen mit den Römern, die diesen Städtetrip in ein unvergessliches Erlebnis verwandelten. Zudem konnten wir trotz Kind unserem Reiseflow folgen und besondere Orte abseits der ausgetretenen Pfade entdecken. Mehr dazu im nächsten Artikel!
Wie sind Eure Erfahrungen mit Kindern auf Reisen? Oder habt Ihr noch Fragen zu bestimmten Themen? Wir freuen uns sehr über Eure Kommentare!